Monday, September 26, 2005

"ich-journalismus"

da hat die bettina röhl mir ja ein schönes wort beschert.

ein ganz ganz wunderbares beispiel - jenseits von "ich bestimme hier die richtlinien der politik" - liefert uns Lars-Olav Beier im letzten st pauli spargel mit seinem wunderbaren artikel "Ein Engel in der Gosse" der sich in einem einzigen satz zusammenfassen läßt:

"ich würde gerne jennifer connelly f*cken!"

kostproben? nun denn.
"Noch immer weckt ihr Körper den Wunsch, diese Frau beschützen zu wollen, für immer. aber sie ist ja ganz offenbar ganz gut ohne mich ausgekommen ..."
uha! das ist so ein moment, da leidet man doch glatt mit dem armen lars-olav, dem bei seinem ersten rendewutz, der sabber wohl so sehr aus den mundwinkeln troff, daß die jenny besser gummistiefel mitgebracht hätte.
"Ein wenig zu pausbäckig wirkte sie damals bei unserem ersten Treffen, etwas zu weit riss sie bei überraschenden Fragen ihre jadegrünen Augen auf, etwas zu oft ließ sie den Mund offen stehen ... als wären die vollen Lippen schöner Frauen für ganz andere Aufgaben bestimmt als die, Wörter zu formen"
uha! wie übersetzt man das bloß. etwa: "halt die klappe, blas mir einen!"????

aber nicht doch. so was schreibt man (noch) nicht so direkt im st pauli spargel. aber andeuten, daß die hehre dame ganz wuschig wird, wenn sie von so einem tollen burschen wie dem jens-olav gelöchert wird:
"Und sie lächelt, kokett oder damenhaft. Sie nestelt an ihrer leichten Bluse herum, als wäre es ihr zu heiss im Raum, was irgendwie nicht sein kann, weil die Klimaanlage auf Hochtouren läuft."
wir ahnen es: der jens hat sie ganz heiss gemacht. der jetzt, genug mit diesem schwülstigen rumgeschleiche, in medias res geht:
"Irgendwann in dieser unendlich traurigen Fallstudie steht sie nackt vor einem Spiegel, und ihr Schamhaar ist noch nicht einmal ausrasiert, was in Hollywood als Zeichen schlimmster Verwilderung gilt. Später hat sie gar vor gaffenden Männern Sex mit einer anderen Frau: mit einem Gummiknüppel"
uuuuuuh-ha! ein ganz ganz ganz schlimmes luder, denkt der jens-olav und hat einen präkox.

und die jenny ist auch, irgendwie, auf ihre kosten gekommen:
"Viel Dank für das Gespräch". sagt Connelly zum Abschluss. "Ich war nicht ganz so präzise, wie ich es gerne gewesen wäre. Aber es war ... great!"
ja, jens-olav. ganz great!

3 zentimeter, voll durchblutet.

falls du was für deinen spind oder die redaktionstoilette brauchst, geh doch einfach hier hin. deine mama legt dir sicher vorsorglich ein paar tempo-taschentücher bereit.

nennt man das jetzt beim st pauli spargel "back to the roots"? und ersetzt den "spiegel" irgendwann wieder durch "nachrichten"?

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